COVID-19-Pandemie
Aus Lünepedia
Die 2019 ausgebrochene COVID-19-Pandemie (Coronapandemie) erreichte im Januar 2020 Deutschland. In den kommenden Monaten erfolgten zahlreiche staatliche und auch zivilgesellschaftliche Maßnahmen, um das Infektionsgeschehen zu Begrenzen. Dadurch wurde das öffentliche Leben stark beeinflusst, insbesondere kulturelle Veranstaltungen und Gewohnheiten konnten nicht mehr stattfinden. Viele Läden, öffentliche Einrichtungen und andere Orte mussten (zumindest vorübergehend) schließen. Viele Menschen sind erkrankt und infolge gestorben oder haben mit Folgewirkungen der Infektion zu kämpfen.
Fallzahlen im Landkreis Lüneburg
Im Vergleich mit anderen Landkreisen war die Zahl der nachgewiesenen Infizierten und Todesfälle an COVID-19 in Lüneburg während des gesamten Verlaufs der Pandemie vergleichsweise gering. Bis zum 17.03.2021 sind 42 Menschen im Landkreis gestorben, insgesamt gab es 2148 nachgewiesene Fälle.[1] Die höchste 7-Tages-Inzidenz wurde mit 97,8 am 08.11.2020 erreicht, weitere Peaks gab es am 22.03.2020, 07.04.2020, 28.11.2020, 25.12.2020, 14.01.2021, 02.02.2021, 19.02.2021, 24.02.2021 und am 14.03.2021. Vom 30.04.2020 bis 21.07.2020 war der Landkreis (nahezu) coronafrei. Die Inzidenzwerte im Herbst 2020 bis Frühling 2021 sind (teilweise wesentlich) höher als die initiale Peak (1. Corona-Welle) im März 2020.[2]
In Niedersachsen sind bis zum 26.03.2021 4.793 Menschen an Corona gestorben, deutschlandweit 75.623, weltweit über 2,76 Millionen.[3]
Einschränkungen des öffentlichen Lebens
Ab Ende Februar machte erstmals die drohende Pandemie in der Lünepost Schlagzeile. Ab Mitte März kam es dann zum ersten Lockdown in Deutschland, bei dem auch in Lüneburg Schulen und Kindertagesstätten geschlossen und Veranstaltungen abgesagt wurden. Ebenfalls Mitte März haben sich Solidaritätsgruppen in Lüneburg gebildet, über die Unterstützung für die am meisten gefährdeten Menschen beim Einkauf und ähnlichem organisiert wurde. Ab Ende April wurde eine Pflicht zum Tragen einer Mundnasenbedeckung in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens festgelegt, die ab Januar zum Pflicht zum Tragen von FFP2- oder OP-Masken spezifiziert wurde. Im Sommer 2020 kam es zu einer ganzen Reihe so genannter "Lockerungen", ab Oktober sind jedoch Deutschlandweit und auch in Lüneburg die Infektions-Inzidenzzahlen wieder stark gestiegen, sodass ab diesem Zeitraum auch ein weiterer Lockdown ("Lockdown light") bundesweit beschlossen wurde. Dieser wurde Mitte Dezember verschärft und in seiner verschärften Form immer wieder, zuletzt bis März, verlängert.[4]
Lokale Veränderungen aufgrund von Pandemie und Wirtschaftskrise
In Lüneburg mussten viele Läden vorübergehend schließen bzw. einen großen Teil ihres Betriebs einstellen. Hinzu kamen veränderte Konsummuster in der Pandemiesituation. Ein Jahr nach den ersten Lockdownmaßnahmen haben daher viele Läden in der Innenstadt dauerhaft ihren Betrieb aufgegeben.[5]
Unter anderen haben auch Clubs im Verlauf der Pandemie ihren Betrieb dauerhaft aufgegeben, so die Garage und das Vamos!.[6]
Soziale Bewegungen
So genannte "Querdenker" begleiteten die staatlichen Coronamaßnahmen mit kleinen Protestkundgebungen in Lüneburg. Unter ihnen befanden sich auch rechte politische Gruppierungen. Die staatlichen Maßnahmen wurden mit diktatorischen Maßnahmen gleichgesetzt. Gegen diese Protestgruppierung formierte sich linker Widerstand, der auch auf die Nähe der von den Querdenkern verbreiteten Verschwörungsnarrative zu rechten Weltanschauungen hinwies.
Auch von linken Gruppierungen wird Kritik an einigen staatlichen Maßnahmen formuliert, die jedoch nicht darauf abzielen, ein Ende, sondern eine Neuausrichtung, der staatlichen Pandemiepolitik zu bewirken. Wichtige Akteure in diesem Zusammenhang sind Zero Covid mit der Forderung nach einem "solidarischen Shutdown" und die Seebrücke und andere Organisationen, die in der Kampagne "Leave noone behind" ein Umsteuern der europäischen Geflüchtetenpolitik, gerade angesichts der Pandemie forderten.
Modellstadt
Vor der so genannten "Dritten Welle" der Pandemie hat sich Lüneburg als Modellstadt für "Lockerungen" beworben, sodass in Bereichen von Gastronomie und Kultur Möglichkeiten geschaffen werden sollen, dass diese wieder anlaufen - und das mithilfe von Schnelltests möglichst sicher. Mit stark ansteigenden Fallzahlen wurde der Start dieses Projekts im April 2021 auf unbestimmte Zeit verschoben[7]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Robert Koch-Institut: COVID-19-Dashboard
- ↑ Landeszeitung: Die Zahl der Infizierten und Genesenen als interaktive Grafiken
- ↑ Statista (Stand 26.03.2021): Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus (COVID-19) seit Dezember 2019 nach am schwersten betroffenen Ländern
- ↑ Lünepost (24.02.2021): Das erste Corona-Jahr ist um (S. 5)
- ↑ Lünepost (24.03.2021): Alleingang statt Dialog? (Kommentar; S. 3)
- ↑ Facebook: Vamos!
- ↑ NDR (10.04.2021): Mehr Macht für den Bund: Modellkommunen vor dem Aus?