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Völkische Siedlungen

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SPIEGEL TV: »Völkische Siedler« in der norddeutschen Heide
Antifa-Hausbesuch bei Völkischen Siedlern und Neonazis 01: Sippe Schröder (Masendorf bei Uelzen)

In der Region um Lüneburg gibt es völkische Siedlungen, die von rechten Gruppierungen und Einzelpersonen (so genannten völkischen Siedlern)aufgebaut werden. Die Akteure werden auch als völkische Bewegung gefasst. Die Landnahme durch völkische Siedler*innen ist ein bundesweiter Umstand, der insbesondere in ländlichen Regionen besteht, es gibt jedoch einen Schwerpunkt in der Region zwischen Lüneburg und Uelzen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits in der Zeit der Weimarer Republik gab es in Lüneburg eine starke völkische Bewegung. Ein wesentlicher Faktor war dabei Adalbert Volck, ein radikaler Rassen-Antisemit, der bereits 1920 im Kontakt mit Adolf Hitler stand und 1922 die Deutsch-völkische Freiheitsbewegung als radikale antisemitische Partei gründete. Volck hatte Kontakte zum Jungdeutschen Orden und zum Tannenbergbund sowie zum 1919 gegründeten "Nationalen Club".[1]

In den 1980er Jahren war Lüneburg ein wichtiger Treffpunkt für die völkische Szene, die angesichts von antifaschistischen Protesten ihren Schwerpunkt in die Region Uelzen verlegte.[2] Die Lüneburger Heide war als "braun" kannt mit starken nationalsozialistischen Strukturen und rechten Munitionslagern.[3]

In den vergangenen Jahrzehnten gewinnt die völkische Bewegung wieder an Zulauf und viele Siedlungen entstehen in den Landkreisen Lüneburg, Uelzen und Lüchow-Dannenberg. Die Mitlieder versuchen sich mit "Graswurzel"-Arbeit in den jeweiligen Orten zu etablieren.[4]

Am 6.6.2023 wird durch den Rat der Samtgemeinde Dahlenburg ein öffentlicher Informationsabend zum Thema völkische Siedler durchgeführt. Anlass ist die auf SpiegelTV erschienene Dokumentation mit dem Titel "Völkische Siedler in der norddeutschen Heide: Invasion der Ewiggestrigen".[5]

Im Februar 2024 informiert die "Gruppe beherzt" am Johanneum über die völkischen Siedler*innen.[4] Diese erhält im Mai 2024 den Julis-Rumpf-Preis.[6]

Im Juni 2024 wurde bekannt, dass Völkische Siedler ein "Sammelbeobachtungsobjekt" des niedersächsischen Verfassungsschutzes sind.[7]

Gruppierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Anastasia-Bewegung
  • "Nationalbefreite Zonen"
  • "Artgemeinschaft Germanische Glaubensgemeinschaft wesensgemäßer Lebensgestaltung"[4]
  • JN Interessengemeischaft
  • Ludendorfer[4]
  • Artamanen[4]
  • Sturmvogel[4]

Übersicht der Orte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Orte rechter Siedler*innen, mit Lüneburg und Uelzen als Bezugspunkte

Übersicht der "Sippen"[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Meyer-Sande (Hohnstorf)[17]
  • Fachmann (Hohenbostel & Vindorf)[17][21]
  • Schröder (Masendorf)[17]
  • Laack (Breese im Bruche)[17]

Weitere rechte Strukturen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Lüneburg und der Region gibt es auch weitere rechte Strukturen, so z. B. einer der Schwerpunkt der "Identitären Bewegung". Auch so genannte "Reichsbürger" sind hier tätig.[22]
Auch Rechtsterroristen leben in der Region, so u. a. Tony E.[23]

Gegenstrukturen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lokal wie überregional gibt es zu den Völkischen Siedler*innen Gegenstrukturen, die über diese aufklären und Widerstand leisten. Wichtig dafür sind lokale Antifa-Strukturen. In Uelzen gibt es die Gruppe "beherzt" als Teil des Bündnisses für Demokratie und Toleranz.[24] Diese hält Vorträge und klärt über Völkische Siedler*innen auf.[25]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Artikel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Landeszeitung (19.12.2020): Das schnelle verglühen der Demokratie (S. 12)
  2. Landeszeitung (29.01.2024): Welche Verbindungen das Potsdamer Geheimtreffen zu Veranstaltungen in Lüneburg vor Jahrzehnten hat
  3. Der Spiegel (08.11.1981): Es ist Wolfszeit
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 4,5 Landeszeitung (26.02.2024): Wie Völkische Siedler in ländlichen Gebieten rechtes Gedankengut verbreiten
  5. Dahlenburg (30.05.2023): Allgemeiner öffentlicher Informationsabend "Völkische Siedler"
  6. Landeszeitung (07.03.2024): Für ein Kreuz ohne Haken: Die Gruppe „beherzt“ stellt sich gegen völkische Siedler
  7. Landeszeitung (19.06.2024): Warum Lüneburg im Bericht des Verfassungsschutzes elfmal genannt wird
  8. Taz (04.08.2022): Wo Kinder fürs rechte Leben lernen
  9. Taz (27.06.2022): Die Rechtsradikalen vom Immenhof
  10. Wikipedia: Hützel
  11. Taz (27.01.2022): Ermittlungen gegen Wehrsportgruppe: Weitreichende Kontakte
  12. Taz (12.04.2022): Freies Lernen wie in Russland
  13. Taz (12.07.2021): Völkische Siedler feiern Hochzeit: Antimodern und rechtsextrem
  14. Celler Zeitung (21.06.2019): NPD kauft Nahtz-Hof in Eschede
  15. Taz (21.06.2024): Hitlerjugend reloaded
  16. 16,0 16,1 16,2 16,3 AZ online (13.12.2017): Unheimliche Nachbarn: Völkische Siedler in der Region
  17. 17,0 17,1 17,2 17,3 17,4 17,5 17,6 17,7 Kein Ruhiges Hinterland (27.08.2023): Antifa-Bustour gegen „Völkische Siedler“
  18. 18,00 18,01 18,02 18,03 18,04 18,05 18,06 18,07 18,08 18,09 18,10 18,11 18,12 18,13 18,14 18,15 18,16 18,17 SPIEGEL TV (2023) »Völkische Siedler« in der norddeutschen Heide: Invasion der Ewiggestrigen
  19. YouTube (13.06.2024): Antifa-Bildungsfahrt zu Nazis und Völkischen Siedlern: Hildburg und Peer Lilienthal (AfD), Bahnsen
  20. ARD, Youtube (17.04.2019): Gefährliche Ideologie: Völkisches Netzwerk im Norden | Panorama 3 | NDR
  21. Freundeskreis Videoclips: Antifa-Hausbesuch bei Völkischen Siedlern 02: Sippe Fachmann (Bienenbüttel-Hohenbostel)
  22. Landeszeitung (22.10.2016): Reichsbürger auch in Lüneburg aktiv
  23. Landeszeitung (01.12.2023): Terrorgruppe wollte Bürgerkrieg auslösen: Unter den Angeklagten ist auch Tony E. aus der Region
  24. Bündnis für Demokratie und Toleranz: Gruppe "beherzt"
  25. Landeszeitung (23.06.2024): Vortrag im One World Reinstorf - Ex-Pastor warnt vor Völkischen Siedlern
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