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Heinrich-Heine-Haus

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Heinrich-Heine-Haus
Heine-Haus Lüneburg.jpg
Baujahr 1563
Adresse Am Ochsenmarkt 1
21335 Lüneburg
Öffnungszeiten montags bis freitags
von 9.00 bis 12.30 Uhr



Das Heinrich-Heine-Haus ist ein nach dem gleichnamigen Schriftsteller Christian Johann Heinrich Heine benanntes Gebäude im Stadtkern von Lüneburg, das unmittelbar am Rathausplatz gelegen ist. Das historische Patrizierhaus lädt als Kulturstätte sowohl Tourist*innen als auch heimische Besucher*innen zu Veranstaltungen ein und ermöglicht Eheschließungen unter historischen Deckenmalereien im Trauzimmer des Hauses.

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Lage, Heinrich-Heine-Haus


Heinrich Heine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Christian Johann Heinrich Heine, häufig bekannt als Heinrich Heine, wurde am 19. Dezember 1797 in Düsseldorf geboren und starb am 17. Februar 1856 in Paris. Er zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern der deutschen Romantik und ist gleichzeitig für seine Überwindung der ihm zugeordneten Strömung bekannt. In seinen Werken finden sich Ideen des Vormärz, der Aufklärung und Elemente des Realismus. Er widmete sich dem politischen und kritischen Schreiben als Dichter, Journalist, Satiriker, Polemiker und Essayist. Heine gilt als einer der am meisten übersetzen Schriftsteller*innen Deutschlands und ist für seine Sprachleichtigkeit und -eleganz bekannt.[1] In seiner Geburtsstadt Düsseldorf gibt es eine nach ihm benannte Universität, an der auch Journalismus als Studiengang angeboten wird. [2]
1815 begann er die Ausbildung zum (Bank-)Kaufmann in Hamburg und studierte anschließend in Göttingen und Berlin. In Göttingen wurde ihm ein Doktortitel an der juristischen Fakultät Göttingens zugesprochen, nachdem er sich zuvor in Heiligenstadt taufen ließ, um sich der ihm auferlegten Stigmatisierung aufgrund seiner jüdischen Religionszugehörigkeit zu entziehen. Als "protestantisch getaufter Jude" erfährt er jedoch nicht die erhoffte Akzeptanz und sein politisches Schreiben wird in Deutschland zunehmend zensiert. Seine zweite Schaffensperiode beginnt mit der Umsiedlung nach Paris im Jahre 1927. Es folgt das Verbot vieler seiner Werke in Deutschland auf Beschluss des Deutschen Bundestages zwischen 1835 und 1840. [3]

Heine, 1829
Der Schriftsteller in Lüneburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmals besuchte Heinrich Heine die Stadt Lüneburg am 21. Mai 1823, um seine Mutter bei der Pflege seines Vaters zu unterstützen. 1822 zogen Heines Eltern von Düsseldorf nach Lüneburg und bewohnten während ihrer Zeit in der Stadt zuerst für fünf Jahre das heutige Heinrich-Heine-Haus und anschließend für zwei Jahre eine kleinere Wohnung am Markt.
Es ist bekannt, dass Heine Lüneburg als „Residenz der Langeweile“ bezeichnete, dennoch besuchte er seine Familie in der Zeit ihres Aufenthalts in der Stadt häufig. Er verfasste zahlreiche Gedichte während seiner Besuche und außerdem Lieder, die 1827 in seinem Buch „Le Grande“ veröffentlicht wurden. So handelt das Gedicht „Mein Herz, mein Herz ist traurig“ von der Szenerie Lüneburgs am heutigen Lösegraben. [4] Ein Gedenkstein an der Ilmenau mit der Gravur „Loreley“ verweist auf das Flussufer als Rückzugsort des Schriftstellers. Außerdem gibt es Vermutungen, er habe sein gleichnamiges Gedicht „Loreley“ aus dem Jahr 1824 ebenfalls in Lüneburg verfasst. [5]

Architektur des Hauses[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei dem aus dem 16. Jahrhundert stammenden Gebäude handelt es sich um ein Patrizierhaus, also ein Haus, das ein wohlhabender Bürger der Oberschicht im Mittelalter bauen ließ. [6]. Errichtet wurde der Renaissance-Bau von dem Sülfmeister Hartwig von Witzendorff. Die Fassade des Gebäudes gilt als Touristenattraktion und ist gleichzeitig eine attraktive Kulisse für Hochzeitsfotos. Die Außenmauern aus Backstein und die verzierten Giebelfassaden werden durch ein Sandsteinrelief aus Delfinen ergänzt. Mit der Tiersymbolik wird das Gedankengut der Renaissance assoziiert, "die Idee der Verweltlichung und die Wiederentdeckung der Antike". [7]

Nicht nur das gut erhaltene Äußere des Hauses ist ein historisches Denkmal, sondern auch in den Innenräumen wurde die Geschichte des Heinrich-Heine-Hauses konserviert. Dem Lüneburger Baubuch nach lässt sich die Errichtung des Hauses auf das Jahr 1563 zurückführen, allerdings sollen auch ältere Bausubstanzen im Fundament zu finden sein. Nachdem 1941 die Stadt Lüneburg das Haus erwarb, wurden 1956 bei Renovierungsarbeiten zum 100. Todestag des Schriftstellers erstmals gut erhaltene Ausmalungen an den Decken freigelegt.[8] Während umfangreicher Restaurierungsarbeiten von 1986 bis 1993 wurden abermals Wand- und Deckenbemalungen aus dem 16. bis 19. Jahrhundert entdeckt. Das Haus wurde mittlerweile mehrmals renoviert und umgebaut und die historischen Wand- und Deckenmalereien zieren weiterhin viele der Innenräume. [9]



Literaturbüro[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Literaturbüro Lüneburg e. V. nahm parallel zur Wiedereröffnung des Heinrich-Heine-Hauses am 15. Januar 1993 seine Tätigkeit auf. [10] Im Heinrich-Heine-Haus befinden sich sowohl die Büro- als auch die Veranstaltungsräume. Das Haus gehört zwar der Stadt, allerdings finden in den Räumlichkeiten viele der Veranstaltungen aus dem Veranstaltungsprogramm des Literaturbüros statt. Als zentrale Institution für Literaturförderung und -vermittlung in der Region Lüneburgs läd das Literaturbüro zu Lesungen, Auszeichnungen und anderem kulturellem Austausch ein. Auch mit der Leuphana Universität Lüneburg gibt es Vernetzungen wie beispielsweise durch die LiteraTour Nord oder die Heinrich-Heine-Gastdozentur. Das Ziel ist es, einen Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis herzustellen. Das Literaturbüro ist außerdem Herausgeber der Programme "Literatur in der Region Lüneburg". [11] Das Junge Literaturbüro Lüneburg ist das Kinder- und Jugendprogramm des Literaturbüros. Auch auf Youtube und Instagram ist das junge Literaturbüro vertreten. Es werden Impulse für den Schulunterricht gegeben, indem Möglichkeiten zum Austausch und Fortbildungen für Lehrkräften angeboten werden. [12]


Heinrich-Heine-Stipendium[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei dem Literaturstipendium der Stadt Lüneburg handelt es sich um ein Aufenthaltsstipendium im Heinrich-Heine-Haus, das an Autor*innen vergeben wird, die Lyrik oder Prosa schreiben. Das Stipendium wird alle zwei Jahre vergeben. Diese literarische Tradition knüpft an den namensgebenden Schriftsteller Heinrich Heine und dessen große kulturelle Wirkung an. Autor*innen bekommen durch das Stipendium die Möglichkeit, eine Zeit lang im Haus zu wohnen und zu arbeiten. Für die Dauer des Aufenthalts gewährt das Land Niedersachsen ein monatliches Stipendium von 1.400 Euro und die komplett eingerichtete Wohnung steht mietfrei zur Verfügung. Hierbei handelt es sich um eine Wohnfläche von 50 qm mit Wohn- und Arbeitszimmer. Betreut werden die Stipendiat*innen von dem Literaturbüro, doch über die Vergabe des Stipendiums verfügt der Literarische Beirat. [13]


Koordination:
Literaturbüro Lüneburg e.V.,
Heinrich-Heine-Haus
Am Ochsenmarkt 1a
D-21335 Lüneburg
http://www.literaturbuero-lueneburg.de


Trausaal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei dem Trausaal im Heinrich-Heine-Haus handelt es sich nicht um das Standesamt selbst, sondern lediglich um die Räumlichkeiten zur zeremoniellen Vermählung. Das Trauzimmer im frühbarocken Tanzsaal des Hauses ist eines von vielen schönen Zimmern mit Platz für ungefähr 25 Personen. An der Wand befindet sich eine Malerei, die den Liebesgott Amor zeigt. Auch Samstagstrauungen sind nach Absprache möglich. Für Eheschließungen außerhalb der üblichen Öffnungszeiten fällt eine Gebühr von 100,00 Euro an und 36,00 Euro zusätzlich für Eheschließungen außerhalb der Diensträume des Standesamtes Lüneburgs.


[14]

Ausstellungsflächen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den oberen Stockwerken befinden sich Ausstellungsräume, die unterschiedlich belegt werden. Der BKK Lüneburg (Bundesverband bildender Künstlerinnen und Künstler) nutzt die Räumlichkeiten beispielsweise für Jahresausstellungen von regionalen Künstler*innen. Der Verband verfügt jedoch nicht alleinig über die Räumlichkeiten. Zu aktuellen und künftigen Ausstellungen gibt es Informationen auf der Website des BKK Lüneburg.[15]

Kontakt:
BBK Lüneburg
Heinrich-Heine-Haus
Am Ochsenmarkt 1a
21335 Lüneburg
info@bbk-lueneburg.de


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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