Enactus Lüneburg
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Der Enactus Lüneburg e.V. ist eine Studierendeninitiative an der Leuphana Universität Lüneburg. Als Teil der Netzwerke Enactus Germany und Enactus Global beschäftigt sich die Initiative mit dem Kernthema Sozialunternehmertum. Dabei geht es um die Lösung sozialer und/oder ökologischer Probleme durch unternehmerische Ansätze. Bei Projekten von Enactus Lüneburg werden solche Probleme identifiziert und Geschäftsmodelle zur Lösung dieser Probleme entwickelt. Der Name "Enactus" steht für die Begriffe Entrepreneurial, Action und Us, womit das Ziel und die Herangehensweise des globalen Enactus-Netzwerks verdeutlicht werden soll.[1] Als Studierendeninitiative der Leuphana ist Enactus Lüneburg auch Teil des DSi und ist regelmäßig beim Markt der Möglichkeiten vertreten.[2]
Sozialunternehmerischer Ansatz
Das Thema Sozialunternehmertum hat viele verschiedene Ansätze und Facetten. Enactus Lüneburg setzt bei der Entwicklung von Projekten den Fokus vor allem auf benachteiligte Menschen und Menschengruppen. Den Mitgliedern der Initiative ist insbesondere die Auseinandersetzung und der Dialog mit diesen Gruppen wichtig, da nur durch ein tiefes Verständnis der jeweiligen Problematik eine sinnvolle und nachhaltige Lösung erarbeitet werden kann. Die erarbeiteten Lösungsansätze setzen auf gezieltes Empowerment der Fokusgruppe und die Beteiligung der Menschen am gesamten Entwicklungsprozess. So können benachteiligte Menschen aktiv ihr eigenes Empowerment mitgestalten, während das Enactus-Team vor allem die organisatorischen und Networking-Aspekte des Projektes übernimmt.
Die Abgrenzung des Sozialunternehmertums zu anderen sozialen und gemeinnützigen Projekten passiert in erster Linie über die klare Umsatzorientierung von sozialunternehmerischen Ansätzen. Die Kernidee ist, dass man das Projekt unabhängig von Spenden oder ähnlichen Zuwendungen machen möchte, sodass es nach der Gründungsphase auf eigenen Beinen stehen kann. So wollen Sozialunternehmer*innen vermeiden, dass das Projekt bei Ausbleiben von Spendengeldern abgebrochen werden muss, wodurch der geschaffene Mehrwert für die Fokusgruppe verloren ginge. Darüber hinaus erlaubt ein sozialunternehmerisches Geschäftsmodell eine schnellere und effizientere Skalierung des Projektes, wodurch mehr Menschen geholfen und ein größerer Mehrwert geschaffen werden kann.
Gleichzeitig sollen alle Mitglieder der Fokusgruppe, die an dem Projekt teilnehmen, einen gleichen Anteil an den Gewinnen des Sozialunternehmens haben. Um dies zu gewährleisten, werden viele Enactus-Projekte nach der Gründungsphase als Genossenschaften ausgegründet. So haben alle teilnehmenden Mitglieder der Fokusgruppe einen Anteil am Sozialunternehmen und sind in der Geschäftsführung gleichberechtigt.
Über den Verein
Enactus Lüneburg wurde im Jahr 2013 als Studierendeninitiative der Leuphana gegründet und ins Netzwerk von Enactus Germany aufgenommen. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten wuchs der Verein dank des Engagements der Leuphana-Studierenden schnell auf mittlerweile 84 Mitglieder (Stand Juni 2021), die sich in acht verschiedenen Projekten und acht Ressorts engagieren.[3] Die Mitglieder setzen sich aus Studierenden aller Bachelor-Studiengänge und mehrerer Master-Studiengänge der Leuphana zusammen und bilden somit eins der multidisziplinärsten Initiativenteams der Leuphana. Im Jahr 2016 erreichte die Initiative den Status des eingetragenen Vereins.[4] Seitdem darf sich die Initiative Enactus Lüneburg e.V. nennen.
Projekte
Name | Gründungsjahr | Projektansatz |
---|---|---|
2nd Page | 2013 | Upcycling von einseitigen Fehldrucken in |
TEIKEI Olive | 2017 | Solidarische Landwirtschaft für griechisches Olivenöl |
Poculum | 2016 | Aufklärung über Menstruationshygiene in Bangladesch |
Elefantengedanken | 2019 | Upcycling von Elefantendung in Papier |
Kernkraft | 2018 | Verdienstmöglichkeit für Senior*innen durch Nähen von Dinkelkissen |
Blickwinkel | 2018 | Stadtführungen von blinden und sehbehinderten Menschen |
Bienensausen | 2021 | Ergotherapie durch Imkerei |
Reframe | 2021 | Recycling von Brillen für den globalen Süden |
Aktuell betreibt Enactus Lüneburg acht verschiedene Projekte.[5] Projekte werden während des Recruiting-Prozesses (vereinsintern auch Inno-Prozess genannt) entwickelt und bei einem den Prozess abschließenden Pitch-Event (dem Inno-Pitch) von den Newcomern vorgestellt. Überzeugende Projekte werden dann in Rücksprache mit einer Jury und den restlichen Vereinsmitgliedern von der amtierenden Teamleitung übernommen und in den Verein eingegliedert. Nach der Übernahme neuer Projekte wird ein Projektteam aus Newcomern zusammengestellt. Dieses Team legt dann unter Betreuung der Teamleitung und des Innovations-Ressorts den Grundstein für das neue Projekt.
Die Projekte von Enactus Lüneburg müssen immer dem von Enactus Global vorgegebenen Enactus-Kriterium folgen:
"Which Enactus team most effectively demonstrated entrepreneurial leadership to drive business and innovation for sustainable positive impact to benefit people, planet and prosperity within the last year?" [6]
Die Auslegung des Kriteriums ist jedoch vereinsabhängig. Enactus Lüneburg versucht in der Regel, sozialen und ökologischen Impact durch seine Projekte zu vereinen. Sollte ein Projekt diesem Anspruch durch Widersprüche zwischen beiden Aspekten allerdings nicht gerecht werden können, werden sozial-menschliche Probleme priorisiert. Dies spiegelt sich bereits im Inno-Prozess wider, bei dem von Anfang an eine soziale Ausrichtung von Projektmodellen gefördert wird.
Die meisten Projekte von Enactus Lüneburg engagieren sich auf lokaler Ebene und sind vor allem im Bereich Lüneburg/Hamburg aktiv. Das Projekt 2ndPage, das einseitige Fehldrucke zu neu verwendbaren Notizblöcken verarbeitet, hat beispielsweise damit angefangen, Papier am Campus der Leuphana zu sammeln und die Notizblöcke im campuseigenen Buchladen zu verkaufen. Mittlerweile sammelt das Projekt große Mengen an Papierspenden von lokalen Unternehmen und verarbeitet es in der Behindertenwerkstatt Alsterspectrum in Hamburg zu personalisierten Auflagen für die Spenderunternehmen.[7]
Enactus Lüneburg betreibt allerdings auch internationale Projekte, wie zum Beispiel TEIKEI Olive. Das Projekt vertreibt griechisches Olivenöl aus regenerativem Anbau, das durch das Konzept der solidarischen Landwirtschaft verkauft wird. Dies bedeutet, dass Kund*innen vor der Ernte Ernteanteile erwerben. Nachdem das Öl gepresst wurde, erhalten dann alle Kund*innen eine anteilige Menge Öl gemäß der Anteile, die sie zuvor erworben haben. Durch den direkten Vertrieb des Öls an die Kund*innen können durch Zwischenhändler verursachte Kosten gespart werden. So erhalten die Olivenbäuer*innen einen größeren Anteil am Umsatz und können sich finanziell besser absichern. Außerdem erlaubt ein höherer Gewinn den Bäuer*innen, kostspielige Zertifikate für ihre schonenden, nachhaltigen Anbaumethoden zu erwerben. Die Anerkennung ihres Öls als ein nachhaltiges Produkt ermöglicht einen höheren Verkaufspreis, der die Bäuer*innen zusätzlich finanziell stärkt. TEIKEI Olive konnte im Jahr 2020 einen fünfstelligen Jahresumsatz verzeichnen und so dem Bauern, mit dem sie zusammenarbeiten, einen Gewinn von mehreren tausend Euro auszahlen. Das Projekt strebt eine Ausgründung zum Jahresende 2021 an. Die Mitglieder planen, TEIKEI Olive in eine Genossenschaft zu überführen, in der alle Käufer*innen von Ernteanteilen ein Stimmrecht am Geschäft des Unternehmens haben.
Die Projektteams bestehen in der Regel aus sechs bis zehn Personen, von denen eine oder zwei die Projektleitung übernehmen. In der Anfangsphase arbeiten in der Regel alle Mitglieder in allen Themenbereichen. Allerdings werden im Laufe der Projektarbeit meistens Vorlieben und Stärken der einzelnen Mitglieder deutlich. Dies hat zur Folge, dass sich das Projektteam häufig in einzelne Projektbereiche aufteilt. Die Aufgabe der Projektleitung ist es dann, den Überblick zu behalten und die verschiedenen Bereiche zu koordinieren. Außerdem hält die Projektleitung den Kontakt zu den Leitungen der anderen Projekte und zum Vorstand.
Da nicht alle Projekte erfolgreich sein können, kann es passieren, dass Projektteams aufgelöst werden. Dies hängt häufig damit zusammen, dass entweder die Teammitglieder nicht zusammen funktionieren oder dass die Idee nicht nach den Richtlinien und Werten von Enactus umsetzbar sind. In der Regel werden vor der Auflösung mit Ressorts, Teamleitung und dem Projektteam eine Lösung für die jeweiligen projektinternen Probleme erarbeitet. Ist diese Lösung nicht effektiv, kann entweder das Projektteam die Auflösung bestimmen oder die Teamleitung löst das Projekt auf. Mitunter wird die Projektidee auch an andere Enactus-Teams in Deutschland oder an Dritte weitergegeben. Diese können das Projekt dann unabhängig von Enactus Lüneburg aufbauen.
Vereinsaufbau und Ressorts
Enactus Lüneburg ist eine vergleichsweise alte und große Initiative. Daher wurden über die Jahre feste Strukturen entwickelt, die den Verein stützen und den Projekten einen Rahmen für ihr operatives Geschäft geben. Die acht verschiedenen Ressorts und die Teamleitung sind für den Erhalt und Ausbau der Vereinsstruktur verantwortlich.[8] Zusätzlich gibt es verschiedene vereinsinterne Organe, die den Mitgliedern Raum für Austausch und vereinspolitische Diskussion bieten.
Gesamtteamtreffen (GTT)
Das GTT ist das zentrale Entscheidungsorgan des Enactus Lüneburg e.V. Hier kommen einmal im Monat alle Mitglieder des Vereins zusammen, werden über vereinsinterne und -externe Entwicklungen informiert und können über wichtige Themen diskutieren. Außerdem kann der Vorstand hier über Abstimmungen Meinungsbilder einholen, um die Entscheidungsfindung bei schwierigen Entscheidungen zu unterstützen. Im Rahmen des GTT findet auch die jährliche Jahreshauptversammlung statt. Stehen außerhalb der Jahreshauptversammlung satzungsrelevante Abstimmungen an (beispielsweise die Festlegung eines Mitgliedsbeitrages oder eine Satzungsänderung), kann der Vorstand eine außerordentliche Jahreshauptversammlung einberufen, die ebenfalls im Rahmen des GTT abgehalten wird.
Teamleitung
Die Teamleitung ist ein in der Vereinssatzung festgeschriebenes Organ und besteht aus drei Mitgliedern, bei der jährlichen Jahreshauptversammlung neu gewählt werden.[9] Sie bildet zusammen mit der/dem Finanzvorsitzenden den Vorstand des Vereins. Die Teamleitung übernimmt die operative Leitung der Initiative und hält Kontakt zu externen Partnern wie Advisor, Alumni und dem Netzwerk von Enactus Germany. Außerdem stehen die drei Teamleiter*innen den Projekten immer für Beratung zur Verfügung. Sie behalten den jeweiligen Kurs aller Projekte im Blick und entscheiden gegebenenfalls über die Auflösung von Projekten. Außerdem koordiniert die Teamleitung die Zusammenarbeit zwischen den Ressorts und hat so großen Einfluss auf die Gestaltung und strategische Ausrichtung des Vereins. Außerdem sind nur Vorstandsmitglieder zeichnungsbefugt, sodass Verträge mit externen Partner*innen nur durch die Teamleitung oder den Finanzvorstand geschlossen werden können. Zusätzlich erstellt die Teamleitung gemeinsam mit dem Finanzvorstand den jährlichen Tätigkeitsbericht, der zum Ende der Amtszeit bei der Jahreshauptversammlung dem Verein vorgestellt wird.
Board
Das Board ist ebenfalls ein Satzungsorgan des Enactus Lüneburg e.V. Mitglieder des Boards sind alle Ressortleiter*innen, der Vorstand und weitere Mitglieder, die auf Anfrage teilnehmen können. Das Board dient der Teamleitung als Beratungsorgan und unterstützt bei vereinspolitischen Entscheidungen. Da das Board von besonders erfahrenen und engagierten Vereinsmitgliedern besetzt ist, werden wichtige Themen und Entscheidungsvorschläge zunächst hier ausgearbeitet und diskutiert, bevor sie beim GTT vorgestellt werden. So können Diskussionen im GTT verkürzt und zeiteffizienter gestaltet werden. Das Board findet einmal im Monat in der Woche vor dem GTT statt und wird von der Teamleitung organisiert.
Projektleitungstreffen (PLT)
Das PLT bietet allen Projektleitungen Raum für Erfahrungsaustausch und gegenseitiges Feedback. Mitglieder des PLT sind alle Projektleiter:innen und die Teamleitung. Außerdem können Ressortmitglieder auf Anfrage teilnehmen, falls sich bei einem konkreten Thema eine Zusammenarbeit zwischen Ressort und Projekten anbietet. Das PLT kuriert außerdem ein vereinsinternes Wiki, in dem projektrelevantes Wissen festgehalten und zur Verfügung gestellt wird. Das PLT findet einmal im Monat direkt vor dem GTT statt und wird von der Teamleitung organisiert.
Finanz-Ressort
Das Finanz-Ressort besteht immer aus der/dem Finanzvorsitzenden und gegebenenfalls weiteren Vereinsmitgliedern. Die/Der Finanzvorsitzende ist neben der Teamleitung Mitglied des Vorstands[9] und leitet das Finanz-Ressort. Die Ressortmitglieder sind verantwortlich für die Verwaltung der Vereinsgelder und des Vermögens der jeweiligen Projekte. Sie betreiben die Buchhaltung und verwalten das Vereinskonto. Außerdem ist das Finanz-Ressort für die Erstellung der Steuererklärung verantwortlich, die der Verein alle drei Jahre dem Finanzamt übermitteln muss. Zusätzlich steuert die/der Finanzvorsitzende finanzielle Informationen zum jährlichen Tätigkeitsbericht des Vorstands bei.
Public Relations (PR) Ressort
Das PR-Ressort betreibt die Außendarstellung von Enactus Lüneburg. Sämtliche Social Media Accounts sowie die Website des Vereins werden durch das PR-Ressort verwaltet. Des Weiteren ist das Ressort ein wichtiger Akteur bei der Mitgliederakquise, da es den Vereinsstand beim Markt der Möglichkeiten organisiert und in der Recruiting-Phase Werbematerialen am Campus verteilt. Außerdem organisiert das PR-Ressort das halbjährliche Fotoshooting für alle Projekte und Ressorts. Dazu kommen weitere PR-Aktionen am Campus und darüber hinaus, wie das jährliche Kekse backen vor Weihnachten und der halbjährliche Newsletter an Alumni, Advisor, Sponsoren und weitere Partner:innen.
Human Resources (HR) Ressort
Das HR-Ressort übernimmt die Verwaltung der Vereinsmitglieder. Dazu gehören Mitgliederlisten, Verwaltung der Mitgliedsanträge, Bescheinigungen über das Engagement der Mitglieder und der vereinsinterne Kummerkasten. Außerdem behält das Ressort den Überblick über alle Projekt- und Ressortteams und ihre Mitglieder. Zusätzlich organisiert das HR-Ressort in der Recruiting-Phase die Vorlesungsbesuche, bei denen sich der Verein vor einer Vorlesung bei den Studierenden vorstellt.
Digital Administration (DA) Ressort
Das DA-Ressort verwaltet die digitale Infrastruktur des Vereins. Dazu gehört die Verwaltung der Microsoft Office 365-Accounts aller Mitglieder und die Organisation der Microsoft Teams Channel, über die der Großteil der vereinsinternen Kommunikation stattfindet. Außerdem führt das DA-Ressort im IT-Workshop alle Newcomer in die Nutzung der relevanten digitalen Tools ein.
Innovation (Inno)-Ressort
Das Inno-Ressort ist in erster Linie für die Einführung potenzieller Newcomer in den Verein verantwortlich. Das Ressort organisiert die sogenannten Inno-Workshops und führt sie gemeinsam mit den Newcomern durch. Bei diesen Workshops entwickeln die Newcomer neue Projektideen und lernen gleichzeitig die Werte und Ziele von Enactus Lüneburg kennen. Das Inno-Ressort ist somit für die Newcomer der erste intensive Kontakt mit dem Verein. Am Ende des Newcomer-Prozesses entscheidet das Inno-Ressort gemeinsam mit der Teamleitung und der Jury, welche der beim Inno-Pitch vorgestellten Projekte übernommen und in den Verein integriert werden.
Abgesehen von der Einführung der Newcomer ist das Inno-Ressort auch Anlaufstelle für Projektteams, die Probleme haben, ihre Projektidee umzusetzen. Mit gezielten Methoden zur Ideengenerierung hilft das Inno-Ressort solchen Projektteams, eine neue Sichtweise auf ihr Projekt zu erhalten und Probleme effektiver zu bewältigen.
Fundraising-Ressort
Das Fundraising-Ressort ist für die Akquise von Fördergeldern und Sponsoren verantwortlich. Das Enactus Lüneburg keinen Mitgliedsbeitrag von seinen Mitglieder erhebt, ist der Verein zur Bewältigung der laufenden Kosten auf externe Gelder angewiesen. Bei der Sponsorenakquise achtet das Fundraising-Ressort jedoch darauf, dass potenzielle Partner*innen den Vereinswerten entsprechen. Öl- oder Rüstungsunternehmen kommen beispielsweise nicht als Sponsoren infrage, da Enactus Lüneburg sich nicht mit ihrem Geschäftsmodell identifizieren kann.
Neben dem Fundraising für den Verein betreibt das Fundraising-Ressort auf Anfrage auch Partnersuche für einzelne Projekte. Sollte ein Projekt Bedarf an externe Unterstützung haben, kann das Fundraising-Ressort gezielt durch das Vereinsnetzwerk passende Partner*innen identifizieren und kontaktieren.
Event-Ressort
Das Event-Ressort organisiert verschiedenste Freizeitevents für die Mitglieder von Enactus Lüneburg. Dazu gehören Events nach dem GTT, die Newcomerparty nach dem Inno-Pitch und das Running Dinner, das jedes Semester stattfindet. Während der Corona-Pandemie hat das Event-Ressort Möglichkeiten für Online-Events bereitgestellt und organisiert. So wurde nach den GTTs häufig auf Browserspiele wie Cards Against Humanity oder scribbl.io zurückgegriffen und das Event-Ressort hat das Running Dinner zum Walking Cocktail über Zoom umorganisiert.
Workshop-Ressort
Das Workshop-Ressort organisiert mit externen Partner*innen Workshops zur Weiterbildung der Mitglieder. Diese Workshops können sowohl der Optimierung der Projektarbeit, als auch der persönlichen Entwicklung der Mitglieder dienen. So werden regelmäßig Erwartungs- und Teammanagement-Workshops angeboten, aber auch Lehrgänge zur Karriereentwicklung und zur Stressbewältigung. Außerdem versendet das Workshop-Ressort regelmäßig einen Workshop-Newsletter an alle Mitglieder, in dem auch externe Veranstaltungen und Wissensressourcen vorgestellt werden.
Vereinsleben
Das Vereinsleben von Enactus Lüneburg ist von vielen Treffen geprägt, die sowohl zum vereinsorientierten, als auch zum privaten Austausch motivieren. Durch wöchentliche Projekt- und monatliche Vereinstreffen möchte der Verein alle Mitglieder so weit wie möglich in die Vereinsgeschäfte einbeziehen und in die Gemeinschaft integrieren. Die Projektteams veranstalten regelmäßig "Powertage", an denen sich alle Projektmitglieder für mehrere Stunden treffen, um gemeinsam am Projekt zu arbeiten und sich gegenseitig zu motivieren. Gleichzeitig ist die Vereinskultur auch tolerant, sollten einzelne Mitglieder zeitweise weniger für den Verein arbeiten können. Dies kann an privaten Umständen oder an höherer Belastung durch das Studium liegen. Werden solche Einschränkungen offen und rechtzeitig kommuniziert, akzeptieren andere Teammitglieder dies in der Regel problemlos.
Auch die Events in privatem Rahmen (wie das Running Dinner oder Teamausflüge) sollen die soziale Integration und den sozialen Austausch fördern. Bei gemeinsamen (Trink-)Spielen wie Spikeball oder "Schau Pfeffi" soll das Teamgefühl gestärkt werden. Insbesondere das Trinkspiel Flunkyball hat einen hohen Stellenwert im Verein. Neben den regulären Regeln hat sich ein vereinsinterner "Ehrenkodex" etabliert, in den Newcomer meist bereits während ihrer Integration in den Verein eingeweiht werden. Sollten außerdem einzelne Mitglieder keinen Alkohol trinken wollen, können sie stattdessen mit Limonade oder Sprudelwasser teilnehmen.
Während der Corona-Pandemie litt das Vereinsleben durch die Kontakteinschränkungen. Da Events und Teamtreffen nicht mehr in Person abgehalten werden konnten, wichen die Mitglieder auf virtuelle Formate aus. Diese waren allerdings deutlich weniger erfolgreich als Events in Person, da einige Mitglieder an Zoom Fatigue litten und daher auch in privatem Rahmen wenig Interesse an weiteren Videokonferenzen hatten.
Recruiting-Prozess und Einführung der Newcomer
Der Recruiting-Prozess von Enactus Lüneburg beginnt in der Regel mit jedem Semesterstart. Durch Werbemaßnahmen wie die Vorlesungsbesuche und den Markt der Möglichkeiten versucht der Verein jedes Semester, die Studierenden zu erreichen und über den Verein zu informieren. Bei Kennenlernabenden, die in der Regel in der Woche des Markts der Möglichkeiten stattfinden, stellen sich der Verein, sowie alle Projekte und Ressorts den Gästen vor. Hier können die Gäste auch ihre E-Mail-Adresse hinterlassen, an die das Inno-Ressort dann eine Einladung zum Inno-Workshop versendet.
In der darauffolgenden Woche starten meist die Inno-Workshops. Diese bestehen aus drei Terminen à zwei bis drei Stunden und dem Inno-Pitch. Die Termine sind über zwei Wochen verteilt, um Zeit für individuelle Projektarbeit zwischen den Terminen zu lassen. Bei den Inno-Workshops führt das Inno-Ressort die Newcomer in den Verein ein. Es werden Werte und Ziele, sowie die generelle Vereinsstruktur vermittelt. Außerdem wird den Newcomern die Projektarbeit nähergebracht, indem sie in kleinen Teams eigene Projektideen nach den Grundsätzen von Enactus Lüneburg entwickeln. Während der Inno-Workshops üben die Teams das Präsentieren ihrer Ideen und erhalten detailliertes Feedback. Dieses Feedback wird vom Inno-Ressort und von der Teamleitung geäußert, aber auch von Alumni, die auf Anfrage den Inno-Workshop begleiten. Durch gezielten Informationsinput durch das Inno-Ressort können die Teams ihre Ideen verfeinern und ein Projektmodell ausformulieren, das sie beim Inno-Pitch vorstellen. Der Inno-Pitch findet in der Regel in einem Hörsaal oder großen Seminarraum der Leuphana statt, sodass neben Newcomern, Inno-Ressort und Teamleitung auch die Jury (bestehend aus Faculty und Business Advisorn, sowie Alumni) und der Rest von Enactus Lüneburg Platz finden. Während des Pitches vergeben die Jury und die Teammitglieder Wertungen für die einzelnen Projektideen. Diese Wertungen helfen dann bei der Entscheidung, welche Projekte in den Verein aufgenommen werden. Beim Pitch können die Newcomer außerdem ihre Mitgliedsanträge ausfüllen, die sie zu vollwertigen Vereinsmitgliedern machen.
Meist in der Woche nach dem Inno-Pitch veranstaltet die Teamleitung zusammen mit dem DA-Ressort einen Newcomer- und IT-Workshop. Hier erhalten die Newcomer ihre Microsoft Office 365-Accounts und werden in deren Nutzung eingeführt. Außerdem lernen sie die generellen Verhaltensregeln des Vereins kennen. Zusätzlich erhalten sie einen Überblick über anstehende Termine und Events des Vereins. Nach dem Newcomer- und IT-Workshop werden die Newcomer in ihre neuen Projektteams integriert und als reguläre Mitglieder behandelt.
Einzelnachweise
- ↑ Website von Enactus Global: https://enactus.org/who-we-are/our-story/
- ↑ Initiativenkompass des DSi (2020/21): https://www.leuphana.de/fileadmin/user_upload/sonstige_einrichtungen/dsi/files/2021_DSi_Initiativenkompass.pdf
- ↑ Enactus Lüneburg Annual Report (2021)
- ↑ Protokoll zur Gründungsversammlung des Enactus Lüneburg e.V. (2016)
- ↑ 5,0 5,1 Projektbereich der Website von Enactus Lüneburg: https://www.enactus.de/lueneburg/projekte
- ↑ Enactus Project Criterion Update 2019
- ↑ Website von 2nd Page: https://2nd-page.de/
- ↑ Teambereich von Enactus Lüneburg: https://www.enactus.de/lueneburg/team
- ↑ 9,0 9,1 Satzung des Enactus Lüneburg e.V. (2016)