Bahnhof Lüneburg: Unterschied zwischen den Versionen
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Ende der 1830er Jahre begannen die Planungen für eine Strecke von Hannover bis Hamburg durch die Königlich Hannöversche Staatseisenbahnen, die eine Anbindung Lüneburgs und den Bau eines Bahnhofes in der Stadt vorsahen. <ref name="Lust auf Lüneburg: Bahnhöfe"> [https://www.lustauflueneburg.de/bahnh%C3%B6fe/#gsc.tab=0 Lust auf Lüneburg: Bahnhöfe]</ref> Die Anwohner Lüneburgs protestierten gegen den Bau, da viele Familien im Logistikgewerbe tätig waren und entsprechende Einbußen durch den Güterverkehr mit dem Zug befürchteten. <ref name="Lust auf Lüneburg: Bahnhöfe"></ref> Die Strecke wurde trotz der Proteste verwirklicht und der Bahnhof wurde mit der Bedingung gebaut, dass er sich nahe am Kaufhaus befinden solle. <ref name="Lust auf Lüneburg: Bahnhöfe"></ref> Am 01.05.1847 eröffnete die Bahnstrecke.<ref name="Wikipedia Bahnbetriebswerk Lüneburg">[https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnbetriebswerk_L%C3%BCneburg#Geschichte Wikipedia Bahnbetriebswerk Lüneburg]</ref> Zusätzlich zum Bahnhof wurden außerdem Wagenschuppen und Maschinenhaus für zwei Lokomotiven errichtet. | Ende der 1830er Jahre begannen die Planungen für eine Strecke von Hannover bis Hamburg durch die Königlich Hannöversche Staatseisenbahnen, die eine Anbindung Lüneburgs und den Bau eines Bahnhofes in der Stadt vorsahen. <ref name="Lust auf Lüneburg: Bahnhöfe"> [https://www.lustauflueneburg.de/bahnh%C3%B6fe/#gsc.tab=0 Lust auf Lüneburg: Bahnhöfe]</ref> Die Anwohner Lüneburgs protestierten gegen den Bau, da viele Familien im Logistikgewerbe tätig waren und entsprechende Einbußen durch den Güterverkehr mit dem Zug befürchteten. <ref name="Lust auf Lüneburg: Bahnhöfe"></ref> Die Strecke wurde trotz der Proteste verwirklicht und der Bahnhof wurde mit der Bedingung gebaut, dass er sich nahe am Kaufhaus befinden solle. <ref name="Lust auf Lüneburg: Bahnhöfe"></ref> Am 01.05.1847 eröffnete die Bahnstrecke.<ref name="Wikipedia Bahnbetriebswerk Lüneburg">[https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnbetriebswerk_L%C3%BCneburg#Geschichte Wikipedia Bahnbetriebswerk Lüneburg]</ref> Zusätzlich zum Bahnhof wurden außerdem Wagenschuppen und Maschinenhaus für zwei Lokomotiven errichtet.<ref name="Wikipedia Bahnbetriebswerk Lüneburg" /> | ||
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==== Ende des Krieges <ref name="Geschichtswerkstatt Lüneburg (2012): Lüneburg unter dem Hakenkreuz: Ein antifaschistischer Stadtrundgang. 3. überarbeitete und erweiterte Auflage. Altstadt-Druck, Altenmedingen. 35, 37-39">[http://lg.geschichtswerkstatt-lueneburg.de/publikationen/Geschichtswerkstatt Lüneburg (2012): Lüneburg unter dem Hakenkreuz: Ein antifaschistischer Stadtrundgang. 3. überarbeitete und erweiterte Auflage. Altstadt-Druck, Altenmedingen. 35, 37-39.] </ref> | ==== Ende des Krieges <ref name="Geschichtswerkstatt Lüneburg (2012): Lüneburg unter dem Hakenkreuz: Ein antifaschistischer Stadtrundgang. 3. überarbeitete und erweiterte Auflage. Altstadt-Druck, Altenmedingen. 35, 37-39">[http://lg.geschichtswerkstatt-lueneburg.de/publikationen/Geschichtswerkstatt Lüneburg (2012): Lüneburg unter dem Hakenkreuz: Ein antifaschistischer Stadtrundgang. 3. überarbeitete und erweiterte Auflage. Altstadt-Druck, Altenmedingen. 35, 37-39.] </ref>==== | ||
Am 22.02.1945 griffen 30 US-amerikanische Bomber den Bahnhof in Lüneburg an. Offiziell wurden dabei 267 Menschen getötet, inoffiziell 350. Der Schienenverkehr wurde fast vollständig lahmgelegt, nur über den Westbahnhof konnten noch unregelmäßig Züge verkehren. Ein Güterzug, der auf dem Gleis 31 des Bahnhofes stand, war an dem besagten 07.04.1945 gefüllt mit rund 400 Häftlingen aus dem Lager Wilhelmshaven, als die amerikanischen Bomber einen zweiten Angriff auf den Bahnhof flogen. Die Türen des Waggons wurden bei dem Angriff von den Wärtern verriegelt, die sich dann in sichere Unterkünfte begaben, um den Angriff abzuwarten. Da die Waggons von den Bombern aus nicht mit den Nachschubwaggons der deutschen Armee zu unterscheiden waren, wurden auch die mit Häftlingen gefüllten Waggons angegriffen. Mindestens 256 der Häftlinge starben an den Folgen dieses Angriffs. Durch die Druckwelle einer Bombe, die in einen Waggon einschlug, wurden die Türen anderer Waggons aus den Angeln gerissen, wodurch 80 Überlebende trotz des Beschusses der Wärter fliehen konnten. Durch die Veröffentlichung eines Aufrufes zur Mithilfe in der Lüneburger Zeitung wurden daraufhin 78 der Flüchtlinge wieder gefangen genommen, am 11.04.1945 auf dem Bahnhofsgelände hingerichtet und in einem Massengrab beerdigt. | Am 22.02.1945 griffen 30 US-amerikanische Bomber den Bahnhof in Lüneburg an. Offiziell wurden dabei 267 Menschen getötet, inoffiziell 350. Der Schienenverkehr wurde fast vollständig lahmgelegt, nur über den Westbahnhof konnten noch unregelmäßig Züge verkehren. Ein Güterzug, der auf dem Gleis 31 des Bahnhofes stand, war an dem besagten 07.04.1945 gefüllt mit rund 400 Häftlingen aus dem Lager Wilhelmshaven, als die amerikanischen Bomber einen zweiten Angriff auf den Bahnhof flogen. Die Türen des Waggons wurden bei dem Angriff von den Wärtern verriegelt, die sich dann in sichere Unterkünfte begaben, um den Angriff abzuwarten. Da die Waggons von den Bombern aus nicht mit den Nachschubwaggons der deutschen Armee zu unterscheiden waren, wurden auch die mit Häftlingen gefüllten Waggons angegriffen. Mindestens 256 der Häftlinge starben an den Folgen dieses Angriffs. Durch die Druckwelle einer Bombe, die in einen Waggon einschlug, wurden die Türen anderer Waggons aus den Angeln gerissen, wodurch 80 Überlebende trotz des Beschusses der Wärter fliehen konnten. Durch die Veröffentlichung eines Aufrufes zur Mithilfe in der Lüneburger Zeitung wurden daraufhin 78 der Flüchtlinge wieder gefangen genommen, am 11.04.1945 auf dem Bahnhofsgelände hingerichtet und in einem Massengrab beerdigt. | ||
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== Kunst im Bahnhof == | == Kunst im Bahnhof == | ||
[[Datei:Lueneburg-1654-Merian.jpg|mini|Der Kupferstich Topographica Germaniae der Hugo Friedrich Hartmann als Vorlage diente]] | [[Datei:Lueneburg-1654-Merian.jpg|mini|Der Kupferstich Topographica Germaniae der Hugo Friedrich Hartmann als Vorlage diente]] | ||
Der Künstler Hugo Friedrich Hartmann (geboren 26.12.1870 in Rosenberg in Westpreußen im heutigen Polen und gestorben am 15.04.1960 in Bardowick) wurde 1939 beauftragt im Gebäude des Ostbahnhofes ein Wandgemälde zu erstellen, es entstanden daraufhin zwei Bilder. <ref name="Wikipedia Bahnhof Lüneburg"></ref> <ref name="Wikipedia Hugo Friedrich Hartmann">[https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_Friedrich_Hartmann Wikipedia Hugo Friedrich Hartmann]</ref> Das erste zeigt eine Heidelandschaft, das Zweite ist angelehnt an einem Kupferstich der „Topographia Germaniae“ der 1654 von Matthäus Merian dem Älteren geschaffen wurde und stellt eine mittelalterliche Darstellung der Stadt Lüneburg dar. <ref name="Wikipedia Bahnhof Lüneburg"></ref> Weitere Wandbilder von Hartmann sind im Ratskeller zu finden und weitere Werke im Museum für das Fürstentum Lüneburg.<ref name="Wikipedia Hugo Friedrich Hartmann"></ref> Das Wandbild im Bahnhof entstand zu Zeiten des Nazi-Regimes und wurde während der Zeit, in dem das Regime an der Macht war, mit dem "Niederdeutschen Malerpreis" ausgezeichnet. | Der Künstler Hugo Friedrich Hartmann (geboren 26.12.1870 in Rosenberg in Westpreußen im heutigen Polen und gestorben am 15.04.1960 in Bardowick) wurde 1939 beauftragt im Gebäude des Ostbahnhofes ein Wandgemälde zu erstellen, es entstanden daraufhin zwei Bilder. <ref name="Wikipedia Bahnhof Lüneburg"></ref> <ref name="Wikipedia Hugo Friedrich Hartmann">[https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_Friedrich_Hartmann Wikipedia Hugo Friedrich Hartmann]</ref> Das erste zeigt eine Heidelandschaft, das Zweite ist angelehnt an einem Kupferstich der „Topographia Germaniae“ der 1654 von Matthäus Merian dem Älteren geschaffen wurde und stellt eine mittelalterliche Darstellung der Stadt Lüneburg dar. <ref name="Wikipedia Bahnhof Lüneburg"></ref> Weitere Wandbilder von Hartmann sind im Ratskeller zu finden und weitere Werke im Museum für das Fürstentum Lüneburg.<ref name="Wikipedia Hugo Friedrich Hartmann"></ref> Das Wandbild im Bahnhof entstand zu Zeiten des Nazi-Regimes und wurde während der Zeit, in dem das Regime an der Macht war, mit dem "Niederdeutschen Malerpreis" ausgezeichnet. <ref name="Website Hugo Friedrich Hartmann">[https://www.hugo-friedrich-hartmann.de/ehrungen/ Website Hugo Friedrich Hartmann]</ref> | ||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |
Version vom 15. März 2021, 22:26 Uhr
Bundesland | Niedersachsen |
Stadt | Lüneburg |
Adresse | Bahnhofstr. 10, 21337 Lüneburg |
Bauform | Inselbahnhof |
Bahnsteiggleise | 7 |
Aktuelles | Ankünfte , Abfahrten |
Busverbindungen | Streckennetz |
Der Lüneburger Bahnhof ist östlich der Innenstadt und des Autorings gelegen. Es verkehren dort Fern- und Nahverkehrszüge. Der zentrale Omnibus-Bahnhof (ZOB) in Lüneburg befindet sich direkt neben dem Bahnhof parallel zum Gleis 1. Seit Dezember 2004 sind Stadt und Landkreis Lüneburg Teil des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV), die Tarife gelten entsprechend. [1]
Angebote und Regionalbahnverbindungen
Angebote am Bahnhof [2]
- Schließfächer
- StadtRAD Station
- Fahrradkeller
- Öffentlicher Fahrradparkplatz
- Sparkassen Geldautomat
- WC (Gebührenpflichtig)
- „Park and Ride“
- Bushaltestelle
- Taxistation
- DB informationsschalter
- Reisezentrum
- Mobilitätsservice (Um Voranmeldung wird gebeten)
- Barrierefreier Zugang
- Fundservice (Telefonisch: 0900 1 99 05 99 (59 ct/min. aus dem dt. Festnetz, Tarife bei Mobilfunk ggf. abweichend))
- Reisebedarf
- Kostenloses W-Lan
- Bahnhofsmission
- Cambio carsharing
Reisezentrum Lüneburg Öffnungszeiten [2]
Montag: | von 07:30 Uhr bis 18:30 Uhr |
Dienstag: | von 07:30 Uhr bis 18:30 Uhr |
Mittwoch: | von 07:30 Uhr bis 18:30 Uhr |
Donnerstag: | von 07:30 Uhr bis 18:30 Uhr |
Freitag: | von 07:30 Uhr bis 18:30 Uhr |
Samstag: | von 09:00 Uhr bis 14:00 Uhr |
Sonntag: | von 10:00 Uhr bis 15:00 Uhr |
Geschichte
Entstehung (1847)
Ende der 1830er Jahre begannen die Planungen für eine Strecke von Hannover bis Hamburg durch die Königlich Hannöversche Staatseisenbahnen, die eine Anbindung Lüneburgs und den Bau eines Bahnhofes in der Stadt vorsahen. [4] Die Anwohner Lüneburgs protestierten gegen den Bau, da viele Familien im Logistikgewerbe tätig waren und entsprechende Einbußen durch den Güterverkehr mit dem Zug befürchteten. [4] Die Strecke wurde trotz der Proteste verwirklicht und der Bahnhof wurde mit der Bedingung gebaut, dass er sich nahe am Kaufhaus befinden solle. [4] Am 01.05.1847 eröffnete die Bahnstrecke.[5] Zusätzlich zum Bahnhof wurden außerdem Wagenschuppen und Maschinenhaus für zwei Lokomotiven errichtet.[5]
Erweiterungen (1863, 1874 und 1884-1900) [5]
Die erste Erweiterung des Bahnhofs kam mit dem Bau der Strecke nach Lauenburg/Elbe im Jahr 1863. Am 06.03.1844 wurde die damals längste Fernbahnstrecke in den deutschen Ländern von der Berlin-Hamburger-Eisenbahngesellschaft erbaut. Am 15.12.1846 wurde die Strecke in Betrieb genommen. Eine Weiterführung bis Lüneburg bauten die Königlich Hannöversche Staatseisenbahnen dann 1863/64. Am 31.12.1874 eröffnete die Erweiterung des Projektes der Berlin-Hamburger Eisenbahn-Gesellschaft, der „Wittenberge-Buchholzer Zweigbahn“. Diese Erweiterung in Lüneburg sah den Bau eines neuen Bahnhofsgebäudes vor, dies zog den Bau des bis heute bestehenden "Lüneburger Westbahnhofes" nach sich, der damals auch eine eigene Betriebswerkstätte unterhielt. Die Berlin-Hamburger-Eisenbahngesellschaft (BHE) wurde 1884 verstaatlicht. Das Bahnhofsgelände in Lüneburg war zu diesem Zeitpunkt stark modernisierungsbedürftig, weshalb 1892/93 die Arbeiten zum Umbau des Bahnhofsgeländes begannen, die bis 1900 andauerten. Die betriebliche Konzeption des Bahnhofes hat sich seit diesem Umbau nicht mehr verändert.
Die Kleinbahn Lüneburg-Soltau (1913)
Am 13.06.1913 wurde 57 Kilometer lange Strecke von Lüneburg nach Soltau durch die neu gegründete Kleinbahn Lüneburg – Soltau GmbH eröffnet. [6] [7] Diese war am 15.02.1911 vom preußischen Staat, der Provinz Hannover sowie den Kreisen Lüneburg und Soltau gegründet worden.[7] Die neue Bahn sah den Bau eines neuen Bahnhofes und eines Lokschuppens vor. [6] Der neu entstandene Bahnhof wurde später in "Lüneburg Süd" umbenannt. [7][6]
Zweiter Weltkrieg
Die Lokomotiven wurden aus Lüneburg entfernt, um im Osten Europas eingesetzt zu werden, die genauen Einsatzziele sind nicht bekannt. Die Lokomotiven wurden mit geraubten französischen Lokomotiven ersetzt, bis dann ab Mai 1943 Maschinen der deutschen "Einheitsbaureihe 50" dazu kamen, was den Bestand bis 1944 wieder vervollständigte. [5]
Ende des Krieges [8]
Am 22.02.1945 griffen 30 US-amerikanische Bomber den Bahnhof in Lüneburg an. Offiziell wurden dabei 267 Menschen getötet, inoffiziell 350. Der Schienenverkehr wurde fast vollständig lahmgelegt, nur über den Westbahnhof konnten noch unregelmäßig Züge verkehren. Ein Güterzug, der auf dem Gleis 31 des Bahnhofes stand, war an dem besagten 07.04.1945 gefüllt mit rund 400 Häftlingen aus dem Lager Wilhelmshaven, als die amerikanischen Bomber einen zweiten Angriff auf den Bahnhof flogen. Die Türen des Waggons wurden bei dem Angriff von den Wärtern verriegelt, die sich dann in sichere Unterkünfte begaben, um den Angriff abzuwarten. Da die Waggons von den Bombern aus nicht mit den Nachschubwaggons der deutschen Armee zu unterscheiden waren, wurden auch die mit Häftlingen gefüllten Waggons angegriffen. Mindestens 256 der Häftlinge starben an den Folgen dieses Angriffs. Durch die Druckwelle einer Bombe, die in einen Waggon einschlug, wurden die Türen anderer Waggons aus den Angeln gerissen, wodurch 80 Überlebende trotz des Beschusses der Wärter fliehen konnten. Durch die Veröffentlichung eines Aufrufes zur Mithilfe in der Lüneburger Zeitung wurden daraufhin 78 der Flüchtlinge wieder gefangen genommen, am 11.04.1945 auf dem Bahnhofsgelände hingerichtet und in einem Massengrab beerdigt.
Nachkriegszeit bis Heute
Das Bahnbetriebswerk Lüneburg, das an den Bahnhof angeschlossen war und vor allem Dampflokomotiven beherbergte, wurde über einen längeren Zeitraum zurückgebaut, beginnend 1960 mit der Abgabe von allen Fahrzeugen an benachbarte Betriebswerke und endend mit der Auflösung der Dienststelle 1983. [5] Der Bereich wird heute noch vereinzelt zum Abstellen von Zügen gebraucht. 1973 wurde der Abschnitt Soltau–Hützel in die Fernsteuerstrecke ab Celle eingebunden, das Stellwerk dafür stand in "Soltau Süd". [5] Durch das rückläufige Verkehrsaufkommen ist die Fernsteuerung überflüssig geworden. [5] Im März 2011 wurde der Streckenabschnitt zwischen dem Lokschuppen und dem Bahnhof "Lüneburg Süd" zugunsten eines neuen Wohnviertels abgebaut. [7] Dadurch ist der "Bahnhof Süd" nicht mehr mit dem „Bahnhof West" und „Bahnhof Ost" Verbunden. [7] Die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsfreunde Lüneburg bietet an Wochenenden in den Sommermonaten und im Dezember zwischen Lüneburg und Hützel Fahrten mit historischen Zügen unter dem Namen „Heide-Express“ an.[7] Das niedersächsische Wirtschaftsministerium ließ seit Mitte 2013 die Reaktivierung von Bahnstrecken in Niedersachsen im Personenverkehr prüfen. [7] Von ursprünglich 74 vorgeschlagenen Strecken wurden noch acht Strecken, darunter auch die Strecke Lüneburg–Soltau, untersucht. [7] Aufgrund des negativen Kosten-Nutzen-Verhältnisses kam die Strecke aber nicht in die engere Auswahl. [7]
Gedenken der NS Verbrechen des Gleises 31 [9]
Nach einem langwierigen Prozess, der besonders durch finanzielle Probleme und Proteste gegen das Projekt verlängert wurde, gelang es dem Verein „Geschichtswerkstatt“ einen alten Waggon von den „Verkehrsfreunden Lüneburg“ zu erwerben. Er wurde im Zusammenhang mit anderen Ausstellungsstücken, die an die NS Vergangenheit erinnern sollen, im Park vor dem Lüneburger Museum aufgestellt, um dem Ereignis und der Opfer zu gedenken. Das Geld, was zur Restaurierung des Waggons fehlte, wurde mit der Hilfe des Projektes „Jobsozial“ organisiert, das vom Europäischen Sozialfonds unterstützt wurde und 40 Langzeitarbeitslose engagierte.
Kunst im Bahnhof
Der Künstler Hugo Friedrich Hartmann (geboren 26.12.1870 in Rosenberg in Westpreußen im heutigen Polen und gestorben am 15.04.1960 in Bardowick) wurde 1939 beauftragt im Gebäude des Ostbahnhofes ein Wandgemälde zu erstellen, es entstanden daraufhin zwei Bilder. [1] [10] Das erste zeigt eine Heidelandschaft, das Zweite ist angelehnt an einem Kupferstich der „Topographia Germaniae“ der 1654 von Matthäus Merian dem Älteren geschaffen wurde und stellt eine mittelalterliche Darstellung der Stadt Lüneburg dar. [1] Weitere Wandbilder von Hartmann sind im Ratskeller zu finden und weitere Werke im Museum für das Fürstentum Lüneburg.[10] Das Wandbild im Bahnhof entstand zu Zeiten des Nazi-Regimes und wurde während der Zeit, in dem das Regime an der Macht war, mit dem "Niederdeutschen Malerpreis" ausgezeichnet. [11]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Wikipedia Bahnhof Lüneburg
- ↑ 2,0 2,1 Deutsche Bahn Informationen Bahnhof Lüneburg
- ↑ Wikipedia Bahnhof Lüneburg auf Englisch
- ↑ 4,0 4,1 4,2 Lust auf Lüneburg: Bahnhöfe
- ↑ 5,0 5,1 5,2 5,3 5,4 5,5 5,6 Wikipedia Bahnbetriebswerk Lüneburg
- ↑ 6,0 6,1 6,2 Hütter, Ingo/Bretschneider, Thorsten (2010): Die Osthannoverschen Eisenbahnen. Freiburg: EK-Verlag. 70
- ↑ 7,0 7,1 7,2 7,3 7,4 7,5 7,6 7,7 7,8 Wikipedia Bahnstrecke Lüneburg Soltau
- ↑ Lüneburg (2012): Lüneburg unter dem Hakenkreuz: Ein antifaschistischer Stadtrundgang. 3. überarbeitete und erweiterte Auflage. Altstadt-Druck, Altenmedingen. 35, 37-39.
- ↑ NDR: Ein Eisenbahnwaggon, der mahnen soll
- ↑ 10,0 10,1 Wikipedia Hugo Friedrich Hartmann
- ↑ Website Hugo Friedrich Hartmann